18.12.2014: Artikel auf NWZOnline
Von Laufkäfern und Maulwürfen
Zwei Beiträge zum Schlossgartenjubiläum
Herausgegeben wird das Jahrbuch seit 1892 vom Oldenburger Landesverein. Es enthält Beiträge zu allen Bereichen der oldenburgischen Geschichte. Dem Oldenburger Schlossgarten sind im Jubiläumsjahr gleich zwei Beiträge gewidmet.
von Jürgen Herold
Oldenburger Land - Wer den diesjährigen Band des Oldenburger Jahrbuchs zur Hand nimmt, sieht auf dem Umschlag das Paradepferd des Grafen Anton Günther. Der aufs Titelbild bezogene Beitrag gilt aber nicht dem Grafen, sondern seinem Ross namens Kranich, genaugenommen dessen Haarpracht, von der sich ein Bündel im Magazin des Oldenburger Museums für Natur und Mensch erhalten hat.
Diese Haare sind daraufhin untersucht worden, ob es sich um Mähnen- oder Schweifhaare handelt. Ein zweiter Beitrag in der Naturkundesektion beschäftigt sich mit den botanischen Eigenschaften des Rainfarns, einer in Norddeutschland weit verbreiteten Pflanze.
Dem Oldenburger Schlossgarten sind im Jubiläumsjahr gleich zwei Beiträge gewidmet: Zum einen findet sich eine Untersuchung zur Laufkäferpopulation im Park, zum anderen Adrian von Buttlars Eröffnungsvortrag zu den Jubiläumsaktivitäten.
Doppelt vertreten ist auch die Provenienzforschung: Marcus Kenzler geht den Vorgängen nach, die für die Arisierung jüdischen Eigentums in unserer Region und speziell in der Stadt Oldenburg eine Rolle spielten. Ein zweiter Beitrag verfolgt die Spuren eines Werkes von Emil Nolde (Stillleben mit Reiterfigur) aus dem Bestand des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte.
In der kunstgeschichtlichen Sektion des Jahrbuchs finden sich zwei weitere Beiträge, die auf das Landesmuseum bezogen sind: eine Untersuchung zum Gemälde Der reiche Mann und der arme Lazarus aus der Werkstatt Veroneses und eine Darstellung der Oldenburger Sammlung zur Fotografie der neuen Sachlichkeit. Wie seine Vorgänger enthält auch das Jahrbuch 2014 einen Überblick über die Tätigkeit der archäologischen Denkmalpflege im Vorjahr. Kurios ist dabei eine Passage über den Beitrag, den Maulwürfe zur archäologischen Forschung leisten können.
Der umfänglichste Teil des Jahrbuchs ist der Oldenburger Geschichte gewidmet. Er enthält unter anderem einen Beitrag über das Zisterzienserkloster Hude und über eine Untersuchung von Textfragmenten auf Pergamentschnipseln, die zu neuer Funktion recycelt wurden. Rastede wird durch einen Artikel erfasst, der einer einflussreichen Familie nachspürt; im Wurtendorf Langwarden sind Tafeln zu finden, die die verheerenden Folgen der Weihnachtsflut von 1717 zum Thema haben.
Ein weiterer Beitrag gibt Einblick in die Aufgaben und soziale Wirklichkeit des Nachrichters, das heißt des Scharfrichters, der auch für die Abdeckerei zuständig war, am Beispiel der Wildeshauser Verhältnisse vom 17. bis ins 19. Jahrhundert.
Quelle: NWZOnline






Seine Spurensuche hat Peter Sieve in verschiedene westfälische und niedersächsische Archive geführt. Auf den entscheidenden Hinweis stieß der Autor, der hauptberuflich als Offizialatsarchivar in Vechta tätig ist, im Sterberegister der Vechtaer Propstei St. Georg vom 13. August 1816. Dort war der Tod des 1734 geborenen Amtsphysicus Dr. Franz Joseph Jacobi, der seine Stelle in Vechta mehr als 40 Jahre innegehabt hatte, vermerkt.
Dr. Bernd Müller (69) war 40 Jahre bei der Bundeswehr, auch als Kommandeur der Oldenburgischen Luftlandebrigade 31. Danach studierte er Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Oldenburg und wurde mit einer Dissertation über die Außenpolitik Peter Friedrich Ludwigs 1785-1829 promoviert. Er spricht auf Einladung des Oldenburger Landesvereins und des Oldenburgisch-Russischen Fördervereins am Donnerstag, 20. Februar 2014, über die russisch-oldenburgischen Beziehungen unter Herzog Peter Friedrich Ludwig im Oldenburger Schloss. Beginn ist 20 Uhr. 