22.06.2024:
So ähnlich - und doch so verschieden.
Vergleichende Erkundung von drei historischen Ammerländer Dorfkirchen
Leitung: Achim Knöfel
Im Jahr 2024 feiert Bad Zwischenahn das 900-Jahr-Jubiläum seiner St.-Johannes-Kirche. 65 Jahre älter ist deren Schwester, die St.-Ulrichs-Kirche in Rastede. Die Mutterkirche der beiden, die St.-Johannes-Kirche in Wiefelstede, wurde als erstes Gotteshaus des Ammerlandes im Jahre 1057 geweiht.
Aus recht ähnlichen Anfängen heraus haben sich die Kirchen der drei aneinander grenzenden Gemeinden im Laufe der Jahrhunderte sehr unterschiedlich entwickelt. Jedes Gotteshaus erhielt dabei seinen ganz individuellen Charakter. Alle drei Kirchen sind heute Zentren lebendiger evangelisch- lutherischer Kirchengemeinden, touristische Sehenswürdigkeiten und Schatzkammern regionaler Kunst- und Kulturgeschichte.
Auf der Erkundungsfahrt wollen wir neben den weitgehend bekannten Alleinstellungsmerkmalen der einzelnen Gotteshäuser speziell auch die Gemeinsamkeiten in den Blick nehmen, die sie bei aller Unterschiedlichkeit immer noch verbinden.
Erstes Ziel ist die St.-Johannes-Kirche in Bad Zwischenahn. Von der sehr reichen vor- und nachreformatorischen Ausstattung verdient der spätgotische Flügelaltar mit den zahlreichen geschnitzten Reliefs im Inneren und den Gemälden auf den Außenseiten der Flügel besondere Beachtung.
In der Rasteder St.-Ulrichs-Kirche sind anschließend die Krypta und der Taufstein herausragende Zeugnisse romanischer Kunst. Höfische Einflüsse wurden dort wirksam, nachdem das der Kirche unmittelbar benachbarte ehemalige Benediktinerkloster unter Graf Anton Günther zum Jagd- und Lustschloss umgewandelt wurde. Herzog Peter Friedrich Ludwig ließ das Anwesen später zu seiner Sommerresidenz umbauen. Die St.-Ulrichs-Kirche wurde dabei als point de vue in die Gestaltung des Schlossparks einbezogen.
Nach der Kirchenbesichtigung und einem kurzen Spaziergang durch den Schlosspark zum Schloss und zurück folgt die Mittagspause mit Imbiss in der alten Pastorei, dem heutigen evangelischen Gemeindehaus neben der Kirche.
Die dritte Station ist am Nachmittag Wiefelstede. Für die dortige St.-Johannes-Kirche stiftete der Gutsherr Wilhelm von Böselager 1727 eine Orgel, die Christian Vater aus Hannover baute. Nach der jüngsten umfassenden Restaurierung zählt dieses Instrument zu den wertvollsten Barockorgeln des Oldenburger Landes. Aus der Frühzeit der Kirche ist der quadratische, aus Feldstein erbaute Chor mit seiner niedrigen Apsis erhalten geblieben.
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